Dieses Paket ist einzigartig: Depeche Mode präsentieren ihren Anhängern die letztjährigen Berlin-Konzerte als Doppel-Audio-CD und als Boxset mit zusätzlicher Doppel-DVD plus Blue-ray. Besonderes Schmuckstück der Box ist der Film „Alive In Berlin“ von Anton Corbijn, der die Auftritte, die Fans und die Band hautnah begleitet hat.
Text: Chris Hauke
Berlin ist immer eine Reise wert – gerade für Depeche Mode, denn die Briten haben eine langjährige intensive Verbindung mit der deutschen Hauptstadt. Hier entstanden drei ihrer Alben, hier haben sie besonders euphorische Fans. Und so ist es nicht verwunderlich, dass die Band Berlin für den Live-Mitschnitt ihrer „Delta Machine“-Tour 2013 ausgewählt hat. Die Welttournee führte Depeche Mode in über 32 Länder, insgesamt sahen 2,4 Millionen Menschen die Konzerte, denen nun mit der DVD „Live In Berlin“ ein Denkmal für die Ewigkeit gesetzt wird.
Eingespielt an zwei Abenden im November 2013 in der o2 World, präsentieren die Aufnahmen Dave Gahan, Martin Gore und Andy Fletcher sowie ihre Live-Unterstützung Peter Gordeno (Tasteninstrumente, Bass) und Christian Eigner (Schlagzeug) in Gala-Form. Regie führte einmal mehr Anton Corbijn, der auch für das Bühnendesign der Tour verantwortlich war.
https://www.youtube.com/watch?v=x-rLnusV5xA
Was bietet der Konzertmitschnitt?
In der Setlist dominieren die Songs des aktuellen Albums, zudem wartet die Band mit einigen Überraschungen auf: Das von Martin Gore nur mit Klavierbegleitung vorgetragene „But Not Tonight“ hat die Band vor dieser Tour noch nie live gespielt. Im Original um einiges poppiger und von Dave Gahan gesungen, schaffte es das Stück in Europa nur auf die B-Seite der „Stripped“-Single. Im neuen Arrangement gewinnt der Song deutlich, das Berliner Publikum ist spürbar angetan. Eine spezielle Hommage an das Publikum ist die Aufnahme von „Black Celebration“ in die Setlist. Gerade bei den Fans in Deutschland steht der Titeltrack dieser in Berlin aufgenommenen, düsteren Depeche-Mode-Scheibe hoch im Kurs.
Auch zahlreiche große Hits der Band, angefangen von „Just Can’t Get Enough“ über „A Question Of Time“ und „Enjoy The Silence“ bis hin zur jüngsten Single „Should Be Higher“, sind in Berlin im Aufgebot, bevor Depeche Mode das Konzert mit „Goodbye“ nach 21 Songs und 130 Minuten Spielzeit beenden – und ein begeistertes Publikum in der Hauptstadt hinterlassen.
Corbijn als Designer und Interviewer
Für den gewaltigen Eindruck ist auch das Bühnendesign von Anton Corbijn verantwortlich, der die Songs individuell und eindrucksvoll in Szene setzt. Speziell mit den Projektionen zu „Should Be Higher“ und „Enjoy The Silence“ ist dem Holländer einmal mehr Grandioses gelungen. Aber Corbijn hat nicht nur inszeniert und dokumentiert, er führt auch die Interviews, die auf der zweiten der beiden DVDs jede Menge interessante und amüsante Fakten über die Band und ihr Umfeld zu Tage fördern. Als er beispielsweise Martin Gore auf seine zahlreiche Gitarren und Synthesizer anspricht und fragt, ob er denn Sammler sei, antwortet der Haupt-Songschreiber knapp und mit einem Lachen: „Das passende Wort ist ‚Süchtiger’.“
Ähnlich unterhaltsam sind viele der Interview-Schnipsel. Auch die Fans bekommen dabei ihren Platz – viele von ihnen haben bereits mehrere Konzerte der laufenden Tour besucht und freuen sich auf die ganz spezielle Atmosphäre beim Heimspiel in Berlin. Sie werden nicht enttäuscht. In Kombination mit den Songs und dem Bühnenbild zeichnen die Fan-Aussagen ein exaktes Bild von Depeche Mode im Jahr 2013/2014.
Abgerundet wird die zweite DVD von „Behind The Scenes“-Material und einer Akustik-Performance von „Condemnation“ und „Judas“ im ältesten Bordell Berlins, dem „Salon Bel Ami“. Es ist also für jeden etwas dabei…
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